
Ein Bericht von Pfingsten in der Pfarre Dornbirn-Hatlerdorf
Die Wetterprognose: viel Regen, und also nicht sehr verlockend.
Die Anmeldezahlen: rund 60 Familien und damit 231 Personen.
Das Programm: Workshops, gemeinsames Essen, gemeinsames liturgisches und profanes Feiern.
Die Rede ist vom „Pfingstfeuer 2025“.
Seit mehr als 10 Jahren findet im Dornbirner Hatlerdorf von Pfingstsamstag bis zum Morgen des Pfingstsonntags diese Veranstaltung statt. Hier treffen sich Familien, um miteinander einen fröhlichen, kreativen Nachmittag zu verbringen und dabei dem Heiligen Geist nachzuspüren. Am Abend wird gemeinsam mit der Pfarrgemeinde der Gottesdienst gestaltet und gefeiert bevor es zum Rucksackbuffet und zum Hock geht.
Angesichts des Wetters gibt es dieses Jahr nur sehr wenig Mutige, die ihr Zelt auf der Wiese hinter der Kirche aufgestellt haben. Als Übernachtungsalternative dient das Pfarrheim mit seinen Gruppenräumen und verwinkelten Gängen und Nischen.
Zum Start treffen sich alle Teilnehmenden in der Kirche. Aus dem Getuschel wird ein erstes Brausen, wenn mit Händen und Beinen das Kommen des Heiligen Geistes imitiert wird. Nach einem Lied und organisatorischen Infos geht es zu den Workshops.
Seit Beginn finden sich Menschen, die ihre Interessen und Fähigkeiten zur Verfügung stellen und mit anderen im Rahmen von Workshops teilen:
Manuel ist Imker und stellt die Arbeit mit Bienen vor; Stefanie beherrscht Schminken und verrät Tipps und Tricks;
Pia ist leidenschaftliche Tänzerin und zeigt ein paar Schritte und Bewegungen, die sich zu einer kleinen Choreographie zusammenfügen;
Hansjörg, Sabine, Peter und Wolfi bieten an, mit Handwerkszeug und Maschinen Stelzen zu basteln.
Das Programm ist vielfältig – und spiegelt wider, wie bunt die Interessen, vor allem aber auch die Fähigkeiten und Möglichkeiten sind. Im Zusammenspiel wird daraus ein Programm, in dem jede und jeder für sich etwas findet.
Beim Gottesdienst am Abend wird dem Pfingstereignis auf anderem Weg nachgespürt. Seltsame Laute hallen durch die Kirche. Auch die unruhigsten Geister unter den Teilnehmenden verstummen und schauen, was da los ist, als Papiertauben von der Orgelempore in Richtung Altar schweben. Erfüllt sein von Freude und Begeisterung, einander verstehen, auch wenn man bislang vielleicht noch gar nicht miteinander gesprochen hat, Mut auch auf zynische Zwischenrufe („Sie sind vom süßen Wein betrunken“, Apg) gelassen die richtige Antwort zu haben, und Vertrauen, dass es gut ist, zusammen zu sein - all das wird greifbar und gegenwärtig.
Auch beim gemeinsamen Abendessen und Hock im Pfarrheim. Jedes Jahr wieder ist erstaunlich, wie bunt das Buffet wird, wenn jeder gibt, was er hat.
Jedes Jahr wieder ist die Überzeugung am Ende da: Es hat sich gelohnt; Es braucht nicht viel, um miteinander ein großes Fest zu feiern. Es ist großartig, was wir mit dem gemeinsamen Einsatz vieler zu Wege bringen.
Johannes Berger